An Stelle der Osternachtfeier in Rotensol

Auf dem Friedhof

Im Namen des dreieinigen Gottes: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen

Taufbecken Neusatz

Die Osternacht sollte in diesem Jahr gemeinsam mit der Kirchengemeinde Dobel am Samstag um 22:00 Uhr in Rotensol gefeiert werden. Anita Müller Friese (Neusatz-Rotensol) und Manuel Zahn (Dobel) hatten schon einen Ablauf geplant. Daran orientiert sich diese Andacht. Gehen Sie den Weg vom Friedhof zum Osterlicht in der Kirche mit:

 

Noch ist es dunkel – in dieser Nacht sind wir hierhergekommen und vielleicht ist es uns ein bisschen schaurig zumute – nachts auf dem Friedhof. Wir fürchten den Tod und das Dunkel, doch Gott ist bei uns, er umgibt uns, er ist uns ganz nahe, weil er dem Tod die Macht entreißt, weil er unsere Angst wendet, weil er schon immer von der Dunkelheit ins Licht führt – durch Jesus.

Choral "Das Kreuz ist aufgerichtet" (Evangelisches Gesangbuch 94,1)

Im Dunkel dieser Nacht stehen wir und singen

Altarkreuz Dobel

Die Nacht ist die Zeit der Trauer, der Schuld, der Angst, der Einsamkeit, der Tränen, die niemand sieht. Wir brauchen Schutz, in der dunklen Nacht.

Im Dunkel dieser Nacht stehen wir auf dem Friedhof, der Stätte des Todes. Wir denken an die Menschen, die wir verloren haben, die wir begleitet haben auf ihrem letzten Weg. Wir brauchten Trost in der dunklen Nacht.

Im Dunkel dieser Nacht denken wir an Jesus Christus, der gestorben ist und begraben wurde. Er ist in das Dunkel unseres Todes gegangen. Christus, der Herr, ist gestorben, um lebendig zu werden und Herr zu sein über Leben und Tod. Das ist unsere Hoffnung. Darum können wir sagen: leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum: ob wir leben oder sterben, wir gehören zum Herrn.

Wir beten mit Worten aus Psalm 130:

Aus der Tiefe rufe ich, Gott, zu dir – Höre meine Stimme!

Wende dich zu mir, achte auf mein Flehen – Höre meine Stimme!

Wenn du Sünden anrechnen willst, wer wird bestehen - Höre meine Stimme!

Doch bei dir ist Vergebung, dass man dich fürchte

Ich harre des Herrn und hoffe auf sein Wort – Höre meine Stimme.

Amen

Die Macht des Todes ist gebrochen, ...

Licht vom Auferstehungsfenster

... das Leben bricht sich Bahn. Wir wollen uns anstecken lassen von dem Licht der Hoffnung.

Wir wollen die Nacht durchschreiten auf das Leben hin; wir sind Hoffnungspilger, Glaubensträger, wir tragen ein Licht in die Nacht – wir tun das schweigend und in Ruhe und nehmen unsere Gedanken und Hoffnungen mit auf den Weg. Gott begleite uns mit seinem Licht.

 

Vor der Kirche

Hier sind wir. Nacht liegt auf der Welt, Dunkelheit erfüllt die Räume um uns und steht an den Türen unserer Herzen.  Finsternis will uns ergreifen und ins Nichts ziehen. Zeige uns Deine Macht, Gott!

Im Johannes-Evangelium lesen wir:

Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.

In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht begriffen.

 

Das war und ist das wahrhaftige Licht.

 

Einzug in die Kirche mit der Osterkerze

Choral "Tut mir auf die schöne Pforte" (EG 166,1)

Ostern stellt alles auf den Kopf

Weinstock (Parament Rotensol)

Jesus hatte mit seinen Jüngern gegessen und getrunken, das Passamahl gefeiert. Und dabei seltsame Dinge gesagt: Immer wenn ihr das Brot so brecht und den Wein teilt, bin ich da. Was sagt er da? Wer sollte das verstehen?

 

Danach wurde er gefangen genommen, verhört, geschlagen und verspottet. Dann starb er am Kreuz. Es wurde dunkel, auf der Welt und in den Herzen der Freunde.

 

Er wurde vom Kreuz genommen und in eine dunkle Grabhöhle gelegt, ein großer Stein davorgelegt. Verschlossen, vorbei.

 

Am Samstag war es so still, dass man fast die Erde atmen hören konnte. Am Sonntag gingen einige Frauen zum Grab, um Jesus nahe zu sein. Sie wollten sich an ihn erinnern, auch wenn das traurig war. Als sie zur Höhle kamen, da sahen sie: der Stein war weggerollt, das Grab war leer. Jesus war am Kreuz gestorben, aber irgendwie, auf eine besondere Weise, war er immer noch bei ihnen. Genauso, wie er auf seine Weise bei uns ist, besonders, wenn wir Brot und Wein miteinander teilen. Das ist das Geheimnis von Ostern, an dem können wir teilhaben.

 

Ostern wandelt alles von innen nach außen und stellt alles auf den Kopf. Aus dem Dunkel wird Licht, aus der Trauer wird Freude. Ostern zeigt: beides gehört zusammen, eins ist nicht ohne das Andere, Licht und Dunkel, Trauer und Freude. Lassen Sie darauf vertrauen: Jesus ist da, er lebt unter uns auf seine besondere Weise.

 

Amen

Choral "Christ ist erstanden" (EG 99)

Wir beten:

Allmächtiger Gott, lieber Vater!

Deine Liebe umgibt uns vom Beginn unseres Lebens – und sie will uns begleiten: jeden Tag neu. Daran wollen wir uns erinnern, damit wir aus der Verbindung mit Dir leben und im Vertrauen auf Dein Mitgehen Schritte wagen, die Grenzen überwinden und Zeichen des Friedens setzen. Wir danken Dir, dass Du Ja zu uns sagst, in der Taufe und damit an jedem Tag unseres Lebens.

 

... wir beten weiter, wie Jesus uns gelehrt hat:

Vater unser im Himmel!

Geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich

und die Kraft

und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Geht hin ...

Auferstehungskreuz Neusatz

... geht trotz aller Unsicherheit mit Osterfreude in die kommenden Tage; denn:

Der Herr ist auferstanden,
Er ist wahrhaftig auferstanden!

 

Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden.

Amen

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